„Schlaft gut, ihr fiesen Gedanken“ hat meinen Horizont erweitert. Für alle, die mal etwas Abwechslung zu den 08/15 Jugendbüchern brauchen, ist dieses die richtige Wahl. John Green schreibt nicht über die durchschnittlichen Probleme eines Teenagers und das ist erfrischend.

Es geht um Aza, die versucht ihren Alltag bestmöglich zu meistern. Ihr Gegner ist in ihrem Kopf, denn sie leidet unter einer Zwangsstörung. Als Leserin bin ich versunken in ihrer Gedankenwelt. Zeitweise war das Buch so aufwühlend, dass ich eine Pause gemacht habe, um das Gelesene zu verarbeiten. Green hat es geschafft, dass die Protagonistin in meinem Kopf tatsächlich existiert hat und ich bilde mir ein, nun eine entfernte Ahnung zu haben, wie ausgeliefert man Zwangsvorstellungen ist. Die Beklemmung, die man empfinden muss…

Mir gefällt es, wie unaufgeregt wichtige Themen, wie psychische Gesundheit thematisiert werden. Es ist befreiend zu lesen, wie Aza ihre Lebenswirklichkeit akzeptiert und lebensbejahend immer weitermacht. Mir persönlich gefällt es, dass das Charakter-Ensemble so reduziert gehalten ist, da man somit erst recht realisiert, wie „gefangen“ Aza ist. Des Weiteren geht es um die Suche nach dem milliardenschweren Vater eines Bekannten sowie die erste Liebe. Dieser Plot ist eigentlich nebensächlich, aber berührend und dient der Message!

Ich kann gut nachempfinden, wie erdrückt sie sich manchmal fühlt und John Green schreibt wirklich lebendig. Das Buch ist keine leichte Kost, ich würde es ab 15 Jahren empfehlen. Es hat mich bewegt und daran erinnert, meine Mitmenschen öfter einmal zu fragen: Wie geht es dir?

Silja, 16 Jahre

Bewertung: 5 von 5.


Reihe Hanser
320 Seiten, 
ab 13,
ISBN 978-3-423-62701-6 
EUR 10,95 € [DE],

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