„Mutig sein bedeutet nicht, dass du keine Angst hast. Es bedeutet, dass du was tust, obwohl du Angst hast.“

Starr- Diesen Namen hat ihr Vater ihr gegeben, weil sie für ihn immer ein Licht in der Dunkelheit war. Starr ist sechzehn Jahre alt und lebt mit ihren Eltern und ihren zwei Geschwistern in Garden Heights, einem verarmten Viertel in den USA, in dem es zwar Gangs, Banden und  manchmal auch Schießereien gibt, aber das trotzdem eins ist: Starrs Zuhause. Die vielen warmherzigen Menschen in der Gegend sind Beweis genug, dass die Vorurteile, die es über Starr und ihre Nachbarn gibt, größtenteils überhaupt nicht stimmen. 

Doch in ihrer überwiegend  weißen Privatschule ist alles anders, für Starr ist die Schule eine komplett andere Welt als Garden Heights und diese beiden Welten trennt sie strikt voneinander. Je nachdem wo sie ist, passt sie sich immer ihrem Umfeld an und fügt sich ein.

 Doch dann wird Khalil, ein guter Freund aus ihrer Kindheit, den sie gerade erst auf einer Party wiedergetroffen hatte, vor ihren eigenen Augen von einem Polizisten erschossen – und Starr ist die einzige Zeugin. Obwohl Khalil unbewaffnet war, denken viele, er hätte es nicht anders verdient, da sie glauben, er sei ein Mitglied einer mit Drogen dealenden Gang gewesen. Auch manche von Starrs Freundinnen in der Schule schließen sich dieser Meinung an. Andere jedoch gehen in Khalils Namen auf die Straße und demonstrieren. Aber als sogar die Polizei nicht wirklich den Anschein macht, gegen den Mörder von Khalil zu ermitteln und ein Drogenboss es auch noch auf sie abgesehen hat,  muss Starr sich entscheiden: Soll sie schweigen oder ihre Stimme erheben? Denn sie ist die Einzige, die weiß, was in jener Nacht wirklich passiert ist.

Das Buch hat mir extrem gut gefallen, da es wichtige Themen beinhaltet, wie zum Beispiel den Rassismus in den USA und überall auf der  Welt. Der Schreibstil der Autorin ist sehr modern und locker, aber gleichzeitig auch so fesselnd, dass ich das Buch zeitweise kaum aus der Hand legen konnte. Vor Allem mochte ich die Dialoge, da die Art und Weise, wie die Figuren reden, meiner Meinung nach wirklich zum jeweiligen Charakter passt. Insgesamt waren manche Stellen so ergreifend und emotional, dass ich fast anfangen musste zu weinen.

Alle Charaktere wirkten echt und wie willkürlich aus dem wirklichen Leben gegriffen, sodass man sich gut in sie hineinversetzen konnte und es sich am Ende so anfühlte,  als würde ich sie wirklich irgendwoher kennen. Es kamen viele unterschiedliche Personen vor, aber ich habe nie die Orientierung verloren, obwohl die meisten nicht nur angedeutet waren, sondern man mehrere Eigenschaften und auch die guten und schlechten Seiten über sie wusste.

Das Buch „The Hate U Give“ ist eines der besten Bücher, die ich seit langem gelesen habe und auf jeden Fall ein ,Must have´ mit einer starken Protagonistin. Ich würde es für alle ab 14 Jahren empfehlen, da es meiner Meinung nach schon relativ anspruchsvoll ist. Mittlerweile gibt es auch einen Film dazu, den ich ebenfalls nur empfehlen kann.    J

Antonia

Aus dem Amerikanischen von Henriette Zeltner-Shane
512 Seiten,
ISBN: 978-3-570-31299-5
€ 9,99

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