„ Der kurze Revolver zittert leicht in der Hand, die auf mein Gesicht zielt. Ich werde sterben.“

Diesmal habe ich mich für den Roman „Firekeeper‘s Daughter“ entschieden, da mich das Cover angesprochen hat und weil ich die Idee von dem Buch sehr interessant finde. Jedoch würde ich es eher als einen Krimi als einen typischen Roman beschreiben.

Daunis ist 18 Jahre alt und lebt mit ihrer Mutter nahe einem Ojibwe- Reservat. Doch weder bei ihrer Mutter in ihrer Heimatstadt noch bei ihrer Familie im Reservat fühlt sie sich richtig zugehörig, denn sie ist halb weiß, halb native American. Ihren Traum Medizin zu studieren muss sie fürs Erste aufgeben, da sie ihrer Mutter helfen muss, ihre Großmutter, die im Sterben liegt, zu versorgen.

Doch plötzlich taucht Jamie auf, der Daunis sofort sympathisch ist und zu dem sie eine starke Bindung spürt. Aber er scheint nicht der zu sein, der er vorgibt zu sein… Und von einem Tag auf dem anderen wird Daunis Zeugin eines schrecklichen Mordes und dann taucht auch noch das FBI auf und bietet ihr einen Job als Undercoveragentin an. Zuerst widerstrebt es ihr stark Menschen aus ihrer eigenen Stadt auszuspionieren, doch ihre Neugier siegt und Daunis willigt ein. Dabei erfährt sie Dinge, die ihre komplette Welt zerstören…

Der mit 534 Seiten sehr dicke Roman von Angeline Boulley hat mir sehr gut gefallen, auch wenn er mir am Anfang ein bisschen schleppend vorkam. Aber sobald man ein bisschen in die Situation herein gefunden hat, ist die Storyline super spannend und ich konnte das Buch auch zeitweise nicht aus der Hand legen. Und auch wenn es manchmal langweilig war, am Ende hat es sich wirklich gelohnt, weiterzulesen.

Manchmal konnte ich zwar Handlungen von Figuren nicht wirklich nachvollziehen und die Auflösung am Ende ging mir ein bisschen zu schnell, doch trotzdem gibt es viele interessante vielschichtige Charaktere.

(Einige gute Figuren sind meiner Meinung nach ein bisschen zu kurz gekommen) Die vielen Dialoge waren sehr gut und realistisch geschrieben, so als könnte dieses Gespräch wirklich so abgelaufen sein, was ich sehr mochte.

Wer gute Plot Twists liebt, dem wird das Buch auf jeden Fall sehr gefallen. Ich persönlich war zwar öfter ein bisschen verwirrt, aber am Ende löst sich zum Glück alles auf, sodass es dann auch Sinn macht.

Außerdem fand ich es sehr interessant, etwas über die heutige Indigene Kultur zu erfahren. (Und ich habe auch noch ein paar medizinische Fachbegriffe kennengelernt, da Daunis sich wirklich SEHR für Medizin zu interessieren scheint und diese auch in ihrer Alltagssprache verwendet. ) Insgesamt fand ich es auch interessant, dass man oft nicht wusste ob jemand lügt oder die Wahrheit sagt/ ob jemand gut oder böse ist, weil man das dann selbst für sich herausfinden musste. Der Schreibstil ist sehr flüssig zu lesen.

Ich würde Firekeeper‘s Daughter allen ab 14/ 15 Jahren empfehlen, die gerne sehr dicke Bücher lesen, gerne Krimis mögen und mehr über die indigene Kultur in der heutigen Zeit erfahren möchten.

TW: Es kommen Themen wie Vergewaltigung und Suizid vor

Antonia

Aus dem Amerikanischen von Claudia Max

560 Seiten
ab 14 Jahren

ISBN: 978-3-570-16601-7
€ 20,00

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