Karolin Kolbe: Und plötzlich steht dein Leben auf Null

„Und plötzlich steht dein Leben auf null“ von Karolin Kolbe dreht sich um drei Teenagerinnen, die alle die Diagnose Krebs haben. Die drei freunden sich im Krankenhaus an und unterstützen sich gegenseitig auf ihrem Weg. Es geht um Liebe, Familie, Sichausprobieren, Leiden und Hoffnung.

Zunächst hatte ich etwas Probleme in das Geschehen hereinzukommen, da die Perspektive in jedem Kapitel wechselt. Das hat sich dann aber gegeben, und ich finde es clever gemacht, weil dadurch vielschichtig erzählt wird. Die Mädchen sind verschieden und das kommt damit gut zur Geltung.

Bis zum Ende habe ich mich jedoch mit keiner wirklich identifizieren können, sie waren mir etwas zu klischeehaft angelegt. Die innerlich leidende Rebellin, die beliebte Optimistin und die reife selbstständige Studentin. Sie haben sich teilweise gewandelt, aber das konnte ich nicht immer nachvollziehen, da zu viele Zeitsprünge eingebaut sind. Außerdem trägt der Fachjargon nicht dazu bei, dem Erzählstrang einfach folgen zu können. Andererseits macht erst das die Geschichte authentisch und die Krankenhausgänge werden lebendig.

Zum Glück war ich noch nie ernsthaft krank und kann deswegen nicht beurteilen, inwiefern die Story so passieren könnte. Sie macht Mut, aber stellenweise erschien mir das Durchhaltevermögen und der Spaß überzeichnet und etwas Pseudo-Gutes-Vorbild-Mäßig. Die berechtigten Ängste kamen dann zu plötzlich und wirkten auf mich nicht allzu überzeugend.

Außerdem ist die Mutter eines der Mädchen einfach nur unerträglich und die Mutter-Vater-Tochter Konflikte sind immer ähnlich, das wurde überreizt.

Das Buch gefiel mir so lala, ist aber sicher spannend für diejenigen, die gerne Freundschaftsgeschichten mit leicht düsterer Seite lesen. Die Thematik ist nicht nur leicht und schön und deswegen würde ich das Buch ab 14 Jahren empfehlen. Es erhält von mir zwei von fünf Sternen.

Silja