Der Roman „Bridgerton- Der Duke und Ich“ diente als Vorlage für die letztes Jahr erschienene
Netflix Serie „Bridgerton“, welche sich großer Popularität erfreute.


Ähnlich wie in der Serie, verfolgt auch das Buch das Leben der Londoner Highsociety während
der Ballsaison 1813 und vor allem, das der Familie Bridgerton und ihrer ältesten Tochter Daphne.

Die Familie besteht aus acht Kindern—Anthony, Benedict, Colin, Daphne, Eloise, Francesca,
Gregory und Hyacinth— und ihrer Mutter, Lady Violet Bridgerton, welche davon träumt endlich
ihre Kinder zu verheiraten. Daphne als älteste Tochter, sowie Anthony als ältester Sohn werden
dabei von ihrer Mutter andauernd gedrängt sich einen Ehepartner anzueignen. Daphne selbst
würde gerne heiraten, jedoch findet sich kein passender Anwärter, nur Nigel Berbrooke, welcher
Daphne jedoch zuwider ist.


Eines Abends, bei einem Ball, schleicht der junge und attraktive Duke Hastings, welcher so eben
von einer Reise in die Gesellschaft zurückgekehrt ist, in einem abgelegenen Flur herum, um den
neugierigen Gästen zu entkommen. Dort trifft er auf Daphne, welche versucht sich von Nigel zu
verstecken, und Nigel, welcher Daphne trotz ihrer Bemühungen findet. Der Duke—Simon— hört
bei ihrem Gespräch mit, das Daphne offensichtlich sehr unangenehm ist. Er bekommt mit, wie
Nigel versucht Daphne zu nahe zu kommen und will gerade um die Ecke biegen, um sie aus der
misslichen Lage zu retten, als er bemerkt, dass Daphne dies bereits selber getan hat, nur leider
hat sie dabei Nigel ohnmächtig geschlagen. Zwischen den beiden fliegen sofort die Funken. Das
einzige Problem ist jedoch, dass Daphne die Schwester seines besten Freundes, Anthony, ist.
Nachdem sie sich offiziell vorgestellt werden, tanzen die beiden miteinander und stellen gewisse
Gemeinsamkeiten fest:
Simon hasst diese Bälle, weil er weder heiraten noch Kinder haben will, als heißbegehrter
Kandidat jedoch ständig von Müttern, die ihre Töchter verheiraten wollen, belagert wird und
Daphne hasst es, dass ihre Mutter verzweifelt versucht sie zu verheiraten, jedoch keiner
sonderlich Interesse zeigt.
Also schließen die beide einen Pakt. Simon tut so, als würde er um ihre Hand werben, was die
Mütter von ihm fern halten würde und Daphne erhält dadurch die Aufmerksamkeit der Männer
und wirkt begehrenswerter.
Doch Simon selbst findet Daphne begehrenswert, was wiederum die Bridgerton Brüder nicht so
toll finden.
So kommt es zu einer Verkettung von Ereignissen, während die Anziehung zwischen Daphne und
Simon immer mehr steigt, Simon einem inneren Konflikt ausgesetzt ist, denn er hat einen Schwur
abgelegt niemals zu heiraten und Daphne sich immer mehr und mehr wünscht, die Lüge wäre
Wahrheit.


Ich hatte erst die Serie geguckt und dann das Buch auf englisch gelesen, fand es aber nicht
langweilig, da sie sich schon von einander unterscheiden.
Insgesamt fand ich das Buch sehr unterhaltsam und mochte auch die kurzen „Lady Whistledown“
(eine Klatsch-Zeitung) Einspieler gut gelungen.
Wer die Serie geguckt hat, wird einige Charaktere in dem Buch vermissen, welche in der Serie
durchaus eine Rolle spielen, jedoch hatte ich nicht das Gefühl, dass sie für die Liebesgeschichte
von Nöten waren und auch nicht als würde in der Geschichte durch ihr Auslassen etwas fehlen.


Im Buch ist der Schwerpunkt eher auf den älteren Geschwistern (Daphne und ihren älteren
Brüdern), wobei die mittleren Geschwister (Eloise, Francesca) keine Rolle spielen und die kleinen
nur eine kleinere Rolle.
Ich mochte die Chemie zwischen Daphne und Simon und fand den Humor und die neckende
Natur ihrer Beziehung sehr ansprechend.
Außerdem haben die drei älteren Brüder einen sehr großen Teil der Magie des Buches für mich
ausgemacht, da ich bei jedem ihrer Sätze lachen musste und die Dynamik zwischen den
Geschwistern genial fand.


Eine Szene im Buch (sowie in der Serie) hat bei mir dann doch einen eher bitteren
Nachgeschmack hinterlassen, wobei ich nicht sagen kann, ob jeder dies genauso schlimm
ansehen würde wie ich. Ich empfand es jedoch sehr unangenehm diese Szene zu lesen.
Diese Szene hat dann auch den Gesamteindruck etwas geschwächt, da ich fand, dass die
gesamte Situation schlecht gehandhabt worden war und nicht als das behandelt worden war, was
es eigentlich gewesen ist (an der Stelle SPOILERWARNUNG: TRIGGER WARNUNG:
Vergewaltigung in der Ehe).
Eigentlich hatte mir das Buch gefallen, aber der bittere Nachgeschmack blieb und ich war mir
nicht sicher, ob ich, was diese Szene anging nur überreagiert hatte.


Trotz dessen würde ich das Buch dennoch weiter empfehlen, vor allem auf englisch, da das
Niveau des Sprache nicht allzu hoch war und es leicht zu verstehen war. Das Buch war lustig und
unterhaltsam (bis auf diese eine Szene) und solange man bei diesem Thema nicht getriggered
wird, kann man das Buch „gefahrenlos“ lesen.
Auch, wenn es anders war, als die Serie, würde ich sagen, es lohnt sich das Buch vielleicht mal
für zwischendurch zu lesen.

Ella

HarperCollins
400 Seiten
ISBN 978-3-7499-0248-4
€ 10,00

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