„Papierklavier“ verfasst von Elisabeth Steinkellner, illustriert von Anna Gusella ist ein besonderes Buch, welches aus der Perspektive eines 16-jährigen Mädchens verfasst und wie ein Tagebuch aufgemacht ist. Die Hauptfigur Maia erzählt aus ihrem Leben in der Schule und Zuhause. Sie ist stark und unsicher zugleich. Maia strebt genauso nach Glück, Anerkennung/Wertschätzung der anderen und vor allem von sich selbst aus, wie es vermutlich viele jungen Menschen tun.
Themen des Zeitgeistes wie Gendern, LGTBQ+, sowie Tod und Verlust werden thematisiert und sind ein Abbild einer ideologischen Jugend, die man tag täglich beobachten kann. Die teilweise aufgeladenen Themen, wirken unaufdringlich, natürlich und selbstverständlich, was sehr angenehm ist.
In dem Buch gibt es viele Zeichnungen, die aussagekräftig sind und an deren Stil ich mich erst gewöhnen musste. Mias jeweilige Stimmung wird dadurch jedoch noch besser erlebbar.
Es gibt oberflächlich betrachtet wenig Handlung und Veränderungen. Das ist jedoch repräsentativ für die Lebenssituation (Schulalltag) von Maia. Sie ist alles andere als durchschnittlich und trotzdem hat man das Gefühl, sie zu kennen und zu verstehen. Es wirkt authentisch und eine Identifikation ist an den verschiedensten Stellen möglich.
Das Buch liest sich schnell und danach hatte ich den Impuls, es wieder umzudrehen und von vorne anzufangen. Bei jedem Lesen entdeckt man Details und je nach Gefühls- und Lebenslage wird die Aufmerksamkeit von einer anderen Aussage eingefordert.
„Papierklavier“ ist etwas für offene, tolerante, liebende Menschen oder alle, die es werden wollen.
Silja, 17 Jahre
Beltz & Gelberg
ab 15 Jahren
140 Seiten
ISBN 978-3-407-75579-7
€ 14,95